Selbstwert
Was hält uns eigentlich davon ab, zu unserem Wert zu stehen?
Im Privaten ist es oft ein von Kindheit antrainiertes Verhalten, die Bedürfnisse anderer höher wertzuschätzen, weil sonst der Verlust einer überlebenswichtigen Bindung droht. Als Kind können wir uns die Liebe, die wir brauchen nicht selbst geben. Wir haben keine andere Wahl, als mit der Situation klarzukommen, indem wir unsere eigenen Bedürfnisse unterdrücken. In der Hoffnung, die Liebe, die wir brauchen, zu erhalten, indem wir so sind, wie unser Gegenüber es braucht.
Die Wahrheit ist: Auch erwachsene Menschen sind nicht dafür gemacht, ohne Liebe von anderen auszukommen. Wir brauchen einander.
Der Unterschied im Erwachsenenleben ist: wir haben die Möglichkeit zu lernen, unsere Bedürfnisse wahrzunehmen, zum Ausdruck zu bringen und unsere Angst vor Ablehnung in dem Bewusstsein zu erleben, dass wir nun in einer gleichberechtigten Beziehung stehen, in dem wir unserem Gegenüber nicht mehr ausgeliefert sind – auch wenn die Angst vor dem Verlust groß ist.
Um eine liebevolle Beziehung zu anderen haben zu können, braucht es die Selbstwertschätzung, die dafür sorgt, dass wir unsere Bedürfnisse und Grenzen zu äußern, anstatt sie aus Angst zu verbergen. Es ist unfair zu erwarten, dass andere unsere Bedürfnisse besser kennen und ehren sollten als wir selbst. Und gleichzeitig wird uns genau dies gespiegelt, sobald wir selbst anfangen unsere Bedürftigkeit zu ehren anstatt uns für sie zu schämen.
Ich erhalte gerade sehr viel Hilfe von vielen Menschen, die ich zum Großteil noch) gar nicht kenne. Ich hatte eine Facebook-Post in einigen lokalen Gruppen geteilt, in welchem ich mich vorgestellt habe (die Schweden sind sehr aktiv auf Facebook, daher kam mir der Gedanke, dass dies der Ort sein könnte, wo ich mit den Menschen hier vor Ort in Kontakt komme). Ich habe in den Post auch ein paar Dinge hineingeschrieben, zu denen ich Hilfe suche: schwedische Feedbacks für meine Coaching-Angebote, ein Auto – und ja, ich habe auch hineingeschrieben, dass ich Single bin und mich über Dates freue.
Dieser Post hat, wie ich letzte Woche erzählt habe, zu einem Radio-Interview geführt, dazu, dass mir jemand mit den überlaufenden Regentonnen, die den Grund des Hauses gefährden, geholfen hat und dass ich nun nicht alleine nach einem Auto suchen muss, sondern jemand mit mir fährt und mich berät. Um nichts von diesen drei Dingen habe ich konkret gebeten, und doch waren gerade die letzteren beiden genau das, was ich gebraucht habe. Es war die Antwort auf die Energie, in der ich den Post geschrieben habe: Ich bin offen für Kontakt und Hilfe. Ich tue nicht so, als würde ich allein klarkommen.
Im Beruflichen ist es mit der Selbstwertschätzung anders: denn hier geht es um einen Wert, den wir kreieren, nicht um den Wert, den wir als Mensch haben, der sich nicht in Zahlen bemessen lässt.
Im Beruflichen hängt sehr wohl eine Zahl an unserer Wertschöpfung – unser Honorar oder Gehalt.
Dies nicht persönlich zu nehmen ist ein großer Schritt für die persönliche Entwicklung. In die Bereitschaft zu gehen, den Wert, den wir kreieren, unter Beweis zu stellen, ist der nächste. Gerade wenn wir als Coaches oder überhaupt Anbieter im Feld der spirituellen und persönlichen Entwicklung tätig sind, beginnt die Reise für viele von uns mit einem hohen Wert, den wir fühlen und dem Wunsch, diese Wertschätzung für unser höheres Wesen in unserer Arbeit mit anderen teilen zu dürfen und auch wertschätzend reflektiert zu bekommen.
Die für viele von uns bittere Pille, die es zu schlucken gilt, ist die Wahrheit, dass die Menschen uns nicht für den göttlichen Wert, den wir in uns fühlen, bezahlen. Sondern für den Wert, den sie durch uns erfahren. Damit sie diesen erfahren, müssen wir ihn klar kommunizieren können. Damit wir wiederum den Wert, den wir mit unserer Arbeit stiften, kommunizieren können, brauchen wir die Erfahrung. Der größte Wert besteht also am Anfang darin, in die Erfahrung zu kommen und Beweise dafür zu sammeln, was denn genau der Wert ist, den jemand aus der Arbeit mit uns zieht.
Für mich war es unter anderem die Erkenntnis, dass z. B. in meinen Business Coachings angehende Unternehmerinnen auf der Herzensebene in Kontakt kommen mit ihren Klientinnen, mit genau den Menschen, die ihre Angebote brauchen.
Ich habe immer wieder erlebt, dass meine Klientinnen in dieser Arbeit sehr deutlich wahrnehmen, wer diese Menschen sind, wie und wo sie angesprochen werden wollen (ganz häufig nicht auf Social Media) und was die nächsten Schritte sind, die sie ganz konkret umsetzen können, um ihre Kundinnen tatsächlich auch zu erreichen.
Diese Klarheit schafft wiederum sowohl das Selbstvertrauen als auch die Freude in meinen Klientinnen, diese Schritte auch tatsächlich zu gehen. Es sind die Klarheit über die eigene innere Wahrheit und das daraus entstehende Handlungs-Momentum, die der Wert meiner Arbeit in diesen Sitzungen ausmachen.
Dieser Wert darf ruhig verglichen werden mit anderen Angeboten.
Ich bin sicher, der 5.000-Euro-Instagram-Marketing-Kurs ist sein Geld Wert (ich habe so einen auch schon mal gekauft) und dass der Coach nicht blufft, wenn er versichert, dass er darin all seine Geheimnisse mit Dir teilt, die Du genauso umsetzen kannst.
Aber was nutzt Dir das, wenn Deine Kundinnen nicht auf Social Media unterwegs sind? Wenn Du für die Menschen hier bist, die – vielleicht genau wie Du? – müde von der Reizüberflutung ihres Smart Phones ist.
Kann es sein dass Dein Widerstand gegen Social-Media-Marketing kein „Zeichen“ ist, dass Du Dich hier mehr pushen solltest? Sondern dass es einfach Deine Intuition ist, die Dir zu sagen versucht, dass es hier für Dich nicht lang geht? So nahmen es meine Klientinnen wahr und ich bin mir sicher, es gibt noch mehr Menschen mit wertvollen Angeboten da draußen, denen es ähnlich geht …
Das ist der Hintergrund, vor dem ich den Preis meiner Coachings ansetze. Der Umstand, dass wir in der ersten Sitzung zu einem Thema bereits den Kern der persönlichen Wahrheit erfassen und die fehlerhaften Konstrukte lösen. Eine solche Erkenntnis der inneren Wahrheit kann durchaus vor teuren Fehlkäufen bewahren – oder eben auch bestätigen, dass eine hochpreisige Investition tatsächlich eine Investition wäre und kein Kauf in der Hoffnung dann endlich schnell Geld zu verdienen.
Darum haben meine Einzelsitzungen im Vergleich zu den Stundensätzen in Paketen den höchsten Preis. Ein Paket kann zwar dazu genutzt werden, mehrere Themen zu betrachten (gerade beim Thema Unternehmertum zeigen sich ja sehr viele Themen auf unserem Entwicklungsweg), und in dem Fall bekommt die Kundin natürlich diesen „Breakthrough value“ in jeder einzelnen Sitzung (was mich für sie freut).
Der Wert einer längerfristigen Begleitung besteht jedoch meist bestehen, ein bestimmtes Thema zu vertiefen und die Integration im Alltag nicht alleine zu bewältigen, sondern sicherzustellen, dass die Erkenntnis in eine kontinuierliche neue Handlungsrealität übergeführt wird.
Das ist der Anspruch, den ich an mich als Coach habe, Menschen nicht einfach nur das Gefühl zu geben, sie sind „geflasht“ und jetzt ist bestimmt etwas ganz Wichtiges in der inneren Arbeit transformiert worden. Ich sehe einen wesentlichen Teil meiner Aufgabe darin, Menschen dabei zu begleiten, die Schritte im Alltag zu gehen, ohne die keine Veränderung möglich ist, egal wie intensiv das erlebte Gefühl von Transformation in einer inneren Arbeit war.
Bitte erinnere Dich: Mit Dir ist alles in Ordnung. Du verdienst Liebe und all das Gute, was Du Dir wünschst, genau so, wie Du jetzt bist. Deshalb geht es mir in meiner Arbeit als Life Coach nicht darum, jemanden zu „reparieren“, sondern zu helfen, sich wieder mit der eigenen inneren Weisheit zu verbinden und das Leben zu kreieren, welches zu dem Menschen passt, der wir in Wahrheit sind.
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