Was mich als Coach auf allen Ebenen blockiert hat
(ohne, dass es mir bewusst war)
Und wie ich die Blockade gelöst habe.
Die Blockade, von der ich spreche, hat mich davon abgehalten
– Meine Angebote aus tiefstem Herzen zu lieben und gerne zu machen;
– Die Menschen, für die meine Angebote hilfreich sind, tatsächlich auch als Klientinnen begleiten zu wollen;
– Geld für meine Angebote annehmen zu wollen;
– Verantwortung für mich und meine Angebote übernehmen zu wollen;
– Meinen Klientinnen zuzutrauen, dass sie bereit und in der Lage sind die Verantwortung für ihr eigenes Wachstum zu tragen.
Klingt nach vielen Blockaden, war tatsächlich aber nur eine einzige, genauer gesagt, ein blinder Fleck:
Unbewusste Ambivalenz gegenüber Coaches und Coachings grundsätzlich.
Wie drückt sie sich aus?
Du findest Coaching zwar gut – aber irgendwie fällt es Dir als Klientin nicht leicht, es ganz selbstverständlich in Anspruch zu nehmen.
Wenn Dir ein Impuls kommt, bei jemanden ein Coaching buchen zu wollen, dann bereitet Dir etwas (z. B. der Preis) Bauchschmerzen und Du denkst, Du solltest lieber erstmal mehr von Deinen eigenen Coachings verkaufen.
Als Coach tust Du Dich schwer damit, Deine Preise zu bestimmen. Denn Du bist Dir zwar bewusst, dass das, was Du tust einen sehr hohen Wert hat – aber irgendwie ist da keine Leichtigkeit. Unter Deinen Wert gehen fühlt sich auch nicht richtig an.
Du tust Dich schwer damit, Dich selber als Coach bezeichnen zu wollen. Als ob der Begriff Dich eher begrenzen als gut beschreiben würde.
Wenn Du doch mal ein Coaching buchst, oder eine längerfristige Begleitung, dann sind da zwar viele gute Impulse dabei – aber irgendwie fehlt auch immer etwas, bzw. In Dir breitet sich danach ein Gefühl von Enttäuschung aus, irgendwie doch nicht das bekommen zu haben, was Du Dir davon gewünscht hattest.
Trifft hiervon etwas oder mehrere Punkte auf Dich zu?
Ich habe alle diese Themen gehabt. Als Coach. Und weißt Du, was das eigentliche Problem war? Kein einziger der genannten Punkte.
Das Problem war, es nicht zu benennen.
Meine Ambivalenz gegenüber Coaching, die mich daran hinderte, zu meinen eigenen Angeboten, Klientinnen und meiner Seelenaufgabe in tiefer Herzensverbindung zu stehen, löste sich in dem Moment auf, in dem ich mich dazu entschied, all das, was ich tatsächlich im Inneren empfand anzusprechen. Und zwar als Klientin, im Rahmen eines Coachings. Ohne eine 100%ige Garantie dafür, dass der Coach das gut annehmen würde (sie nahm es sehr gut auf und hatte für mich sehr wertvolle eigene Erfahrungen hierzu zu teilen).
Die eigentliche Herausforderung mit Ambivalenz als Coach ist nicht, dass wir uns für eine der beiden Seiten entscheiden müssen (Coach oder kein Coach), sondern das wir anerkennen müssen, dass all diese Themen mit zur Bewusstseinsentwicklung dazu gehören, also beide Seiten gleichzeitig wahr sind und von uns angenommen werden wollen.
Wenn Du Dich als Coach in diesen Zeilen wieder erkennst, wünsche ich mir, dass Du Dich an folgendes erinnerst: all das, was Du an Coaching und der Coaching Szene als negativ, schräg oder sonstige dubios wahrnimmst, sind nicht NUR irgendwelche blinden Flecken in Dir, für die Du „endlich die Eigenverantwortung übernehmen“ solltest oder die „transformiert werden müssen“.
Du nimmst es auch deswegen so wahr, weil all diese Aspekte existieren. In dem Moment, wo Du das anerkennst, wirst Du Dich auch wieder in der Tiefe mit all dem, was an Coaching und der Coaching Community gut ist, verbinden können. Denn das ist auch wahr. Es ist beides wahr.
Wenn Du den Raum für beides halten kannst, dann kannst Du Menschen bei wirklich tiefgehenden Begegnungen mit sich selbst und ihren eigenen blinden Flecken begleiten.
Wie Du diese Wahrheit wirklich kraftvoll in Dir als Coach verankerst:
Sprich es (D)einem Coach gegenüber aus. Tu es in erster Linie für Dich. Es wird nicht nur den Raum um ein Vielfaches erweitern und vertiefen, den Du als Coach Deinen Klientinnen halten kannst – sondern vor allem auch Deinen ganz persönlichen Raum als bewusster Mensch.